Zertifiziert wird der Grad der Barrierefreiheit in einem Unternehmen oder einer Organisation. Dabei handelt es sich zwar um eine Einzel-Zertifizierung. Es besteht allerdings die Möglichkeit mehrere Filialen oder Standorte gemeinsam zu zertifizieren.
Das Zertifikat FAIR FÜR ALLE erhält man, wenn man
- sich zu Barrierefreiheit bekennt,
- Barrierefreiheit organisational verankert,
- Barrierefreiheit anhand der Servicekette beschreibt,
- ein Access Statement veröffentlicht,
- einen Maßnahmenplan zur Umsetzung von Barrierefreiheit öffentlich macht,
- Barrierefreiheit als ein Kriterium in der Qualitätskontrolle einbindet.
Für diese Anforderungen sind Kriterien im Kriterienkatalog definiert. Der Kriterienkatalog ist in sieben Säulen gegliedert.
Unternehmenspolitik
Barrierefreiheit muss gewollt und gelebt werden. Dazu braucht es ein klares und verbindliches Bekenntnis. Dieses muss sich in der Strategie des Unternehmens wieder finden. Es gibt eine Servicekette und ein Access Statement, das die Barrierefreiheit der Angebote und Dienstleistungen beschreibt. Die Servicekette beschreibt den Ablauf, wie Kundinnen und Kunden Angebote von Unternehmen und Organisationen in Anspruch nehmen können. Das beginnt beim Einholen von Informationen und endet mit dem Verlassen des Unternehmens oder der Organisation.
Auf www.barriere-check.at können Sie kostenlos Ihre Servicekette erstellen.
Management
Aufgabe des Managements ist es, Bewusstsein für Barrierefreiheit im gesamten Unternehmen zu schaffen. Die Leitung sorgt dafür, dass die Unternehmenspolitik im Alltag umgesetzt und gelebt wird. Das Management übernimmt die Verantwortung für die Barrierefreiheit der Angebote und Dienstleistungen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen Bescheid und kennen ihre Verantwortung, wenn es um Barrierefreiheit geht. Sie sind geschult in der Begegnung mit behinderten Kundinnen und Kunden und handeln danach. Die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden zur Barrierefreiheit wird erhoben. Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen spielt ebenso eine Rolle wie der Einsatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die schon Kenntnisse und Fertigkeiten zum Thema Barrierefreiheit besitzen (z.B. vorhandene Kenntnisse in Gebärdensprache).
Kommunikation
Barrierefreie Kommunikation umfasst den Online Auftritt eines Unternehmens, genauso wie die verwendeten Drucksorten und Formulare, die von Kundinnen und Kunden in Anspruch genommen werden. Verständliche Sprache und Kommunikation nach dem Zwei- oder Mehr-Sinne-Prinzip sind ebenfalls von Bedeutung.
Risikoerfassung
Diskriminierungen werden vor allem dann vermieden, wenn man sie erkennt bevor sie noch passieren. Wenn bereits eine Diskriminierung passiert ist, dann kann ein gutes Beschwerdeverfahren negative Auswirkungen abfedern. Das Motto lautet: Aus Fehlern lernen und damit die Barrierefreiheit verbessern.
Bauliche Gegebenheiten
Definierte Muss- und Ausschlusskriterien gewährleisten einen Mindeststandard der baulichen Gegebenheiten. Diese sind auch im Access Statement beschrieben. Ziel ist es, auch den baulichen Standard stetig zu verbessern.
Entwicklung, Dynamik & Verbesserung
Alle Maßnahmen zur Barrierefreiheit müssen regelmäßig überprüft werden. Einerseits durch Selbstbewertung andrerseits aber auch durch Fremdbewertung. Mystery Shopping Einheiten ergänzen die verpflichtende Selbstbewertung um ein aussagekräftiges Fremdbild.
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